Soul bis der Arzt kommt. In Finsterwalde war Kneipennacht. Das bedeutet: abwechselnd mit einem Tablett voll frisch gezapfter Biere kommt ein Shuttle mit durstigen Leuten rein. Naja… die Poliklinik war gleich gegenüber.
Auf den ersten Blick schaut unser Trompeter Kai hier aus, als wäre ihm beim Anblick des frisch gezapften Finsterwalder Hausgebräus eine leichte Übelkeit angekommen. Aber so war es nicht. Nach sechs Stunden (Netto war es etwas weniger) Livemusik bei der Kneipennacht im Radigk’s war er einfach noch zu müde, um schon wieder Durst haben zu können. Julie und Christian wollten ihm ein paar Gläser abnehmen. Aber da kamen schon neue…
Das war der Moment für Sebastian, der kurzerhand am kurzweiligen Tasteninstrument für den Alb in die Bresche gesprungen war. Er stellte die letzten acht Litergläser in einer Reihe auf, Abstand jeweils einen Meter, und bat dann alle noch verbliebenen Gäste, ihm beim Instrumente-Slalom in Richtung Parkplatz zu helfen. Versprochen war versprochen. Hatte er doch den ganzen Abend die Orgel gedrückt. Und vor jeder neuen Runde versprach das schrecklich unmüde Publikum, hernach beim Tragen zu helfen. Verluste an Bier oder Tasten sind nicht überliefert, und auch unser nahezu ortsansässiger Gitarrist gelangte ohne fremde Hilfe in sein Bett.